Baumpflege

Die Landschaftsgärtnerei umfasst ein großes Aufgabengebiet – eines davon ist die Baumpflege. Es beginnt beim Pflanzen (zB. Richtige Baumwahl entsprechend der Standortbedingungen) über Arbeiten im Jungbaumalter bis hin zur Kronenpflege älterer Bäume.

Da die Baumpflege ein Teilgebiet des gebundenen Gewerbes der Gärtner & Floristen ist, muß eine entsprechende Ausbildung nachgewiesen werden um diesen Beruf auch rechtens ausführen zu dürfen. Bäume wachsen langsam und falsche Pflegemaßnahmen lassen sich nicht schnell und einfach korrigieren, dazu ist Wissen und auch Erfahrung nötig.

Kronenpflege

Kronenpflege ist eine Pflege an gesunden, erwachsenen Bäumen. Mit dieser wird unerwünschten Entwicklungen (z. B. Überlängen von Ästen, Zwiesel) vorgebeugt oder solche beseitigt und nicht entwicklungsfähige Teile entfernt. Dies geschieht durch Auslichtung überwiegend im Fein- und Schwachastbereich (bis 5 cm Durchmesser). Die Kronenpflege dient dem langfristigen Erhalt und der Verbesserung der Lebensbedingungen des Baumes. Durch Kronenpflege lässt sich unter Umständen auch eine Fällung verhindern.

Die Kronenpflege betrifft kranke, absterbende, tote sich kreuzende oder aneinanderliegende (reibende) Zweige und Äste. Auch ausladende oder überhängende Äste können betroffen sein. Dabei kann das Material aus allen Teilen der Krone entnommen werden. Die Pflege wird etwa alle fünf bis zehn Jahre durchgeführt.

Kronenreduktion

Eine Kronenreduktion kann aus mehreren Gründen sinnvoll bzw. nötig sein. Die Baumkrone wird dem Besitzer zu groß, Kronenteile stehen an Gebäuden an und verursachen durch Peitschen und Reiben einzelner Äste Schäden am Mauerwerk, Dachrinnen oder ähnlichem.

Nötig wird eine Kronenreduktion dann, wenn ein Baum durch Überalterung, Pilzbefall, Grabungen im Wurzelbereich oder andere Umstände in seiner Statik nicht mehr als “verkehrssicher” eingestuft werden kann und die Baumkrone (Windsegel)  durch Rückschnitt verkleinert werden muss. Oft reicht eine Reduktion der Krone im Feinastbereich um 2-3 Meter um den Baum wieder verkehrssicher zu machen, da sich Wind an Blättern und Feinästen fängt. Starkäste und Stämmlinge werden hingegen vom Wind umflutet.

Totholzentnahme

Totes, abgestorbenes Holz wird aus der Krone entfernt. Totes Astmaterial schadet dem Baum nicht, es ist lediglich aus Sicherheitsgründen zu entfernen, um nicht darunter spielende Kinder, parkende Autos o.ä. zu verletzten oder zu beschädigen.

Erziehungsschnitt

Der Erziehungsschnitt wird an jungen Bäumen durchgeführt, um eventuell vorhandene Fehlstellungen im Kronenaufbau vorzubeugen und die Baumkrone in ein stabile und gesunde Krone zu erziehen. Im Jungbaumalter sind Schnittstellen noch kleinflächig und können in wenigen Vegetationszeiten von neuer Rinde überwallt werden.

Unsere Arbeitsweise

Jeder Baum ist einzigartig und die Standortverhältnisse sind unterschiedlich und dadurch gibt es bei uns keine Listenpreise. Nur durch einen Besichtigungstermin vor Ort können wir Ihnen ein seriöses und an Ihre Wünsche angepaßtes Angebot legen. Wir beraten Sie gerne über fachliche Maßnahmen und Möglichkeiten. Die Angebotslegung ist natürlich kostenlos!

Die Baumpflegearbeiten werden von einem ausgebildeten Baumpfleger (Arborist) mittels Seilklettertechnik durchgeführt. Diese Technik bietet dem Baumpfleger nicht nur einen enormen Bewegungsradius, sondern gewährleistet auch hohe Arbeitssicherheit, Effizienz und die Vermeidung von Flurschäden. Die Baumpflegearbeiten werden nach ÖNORM L1122 und/bzw. Wiener Baumschutzgesetz (ZTV Baumpflege) durchgeführt.

Wir legen hohen Wert auf fachliche Kompetenz und bleiben mit regelmäßigen Fortbildungen am aktuellen Stand der Technik. Das ist auch ein Grund, warum wir bei unseren Subunternehmern und Geschäftspartnern auf die richtige Qualifikation (zB Gewerbeberechtigung, etc.) achten.

Qualität – Wissen – Verlässlichkeit

Kappungen – Starkastschnitt

Immer wieder treten Kunden an mich heran um ihrem Baum einen “Verjüngungsschnitt” zu verpassen. Wir Baumpfleger sprechen hierbei von Kappung. Meist wird dem Baum der gesamte Feinastbereich und noch mehr entnommen. Massiver Stress für den Baum und eine Bildung von hunderten “Wassertrieben” ist die Folge. Der Baum wird durch die Kappung in einen “Überlebenskampf ” gezwungen. Er muss möglichst schnell wieder die Laubmasse wachsen lassen die er vor dem Eingriff hatte um am Leben zu bleiben. Durch den Stress und die großen Schnittflächen ist der Baum ein gefundenes Fressen für Pilzsporen und Schädlinge. Weiters brechen diese schnell wachsenden Wassertriebe meist nach einigen Jahren aus den eingemorschten alten Schnittstellen aus.

Diese Kappungen sind fachlich nicht vertretbar und schädigen den Baum massiv. Es dauert bei Bäumen einige Jahre bis die Folgen des verheerenden Ausmaßes der Verstümmelung sichtbar werden.

Aus diversen Gründen wünschen sich viele Baumbesitzer solche Schnittmaßnahmen und oft fehlt den Ausführenden die Erfahrung mit den Spätfolgen. Der Baum reagiert und degeneriert zugleich und so kann es Jahre später zu meinst sehr kostenspieligen Pflegearbeiten oder sogar Abtragungen kommen.

Ein gut durchdachtes Pflegekonzept und richtige Schnittmaßnahmen sind vielleicht am Anfang etwas kostenintensiver als eine schnell durchgeführte Kappung, aber über die Jahre gesehen die “kostengünstigere” Lösung!

Mit der richtigen Baumartenwahl oder rechtzeitigen Schnittmaßnahmen kann ein Baum erzogen (Erziehungsschnitt) werden und an seinen Standort “angepasst” wachsen.

Denken Sie daran, ihren Baum rechtzeitig fachgerecht schneiden zu lassen um große Schnittwunden vermeiden zu können.

Als Faustregel bei gesunden Bäumen : Vermeide Schnittwunden über 5cm-10cm Durchmesser (je nach Baumart) und entferne nicht mehr als max. 25-30% der Laubmasse!

Infoblätter

zum Thema Kappung und Starkastschnitt zur Verfügung gestellt von
Arbus Medien Peter Klug www.baumpflege-lexikon.de

Herzlichen Dank dafür!

Kappung ist baumzerstörend …

© Peter Klug, 2017

Kappungen machen den Baum nicht sicherer, sondern erhöhen bereits nach wenigen Jahren die Bruchgefahr. Sie sind als ein gravierender Eingriff in den Organismus Baum zu bewerten. Die erhofften positiven Effekte bleiben aus …

Unnötiger Starkastschnitt

© Peter Klug, 2017

Starkastschnitte haben für den Baum überwiegend negative Folgen. Sie sollten auf alle Fälle vermieden werden. Dies kann durch einen frühzeitigen Lichtraumprofilschnitt oder durch eine Einkürzung des Astes auf Versorgungsast geschehen …

Kappungen und Starkastschnitte

Beispiele, wie es NICHT sein sollte!